Höhle K5

Rätikon: Via Acacia saniert

Die Via Acacia an den Kirchlispitzen im Rätikon ist ein grosser Klassiker des Alpinsportkletterns in der Schweiz – die letzte, grosse Erstbegehung von Martin Scheel aus dem Jahr 1988. Seit dann sind 34 Sommer und Winter vergangen. Das Hakenmaterial war dementsprechend gealtert und entsprach nicht mehr den heutigen Ansprüchen. Dies vor allem auch, weil das Versagen von einem der vielfach zurückhaltend gesetzten Sicherungspunkte gravierende Konsequenzen nach sich ziehen könnte.

So hat Daniel Benz mit der Hilfe von Gabriel Glaus und Thomas Wälti die Route in den Jahren 2021 und 2022 mit neuen, rostfreien Haken von Eastbolt ausgerüstet. Nach Absprache mit Martin Scheel wurde 1:1 saniert, d.h. die neuen Haken wurden so gut und nahe wie möglich an den bestehenden Sicherungspunkten platziert. Somit bleiben Charakter und Verlauf der Route im Original erthalten. Das qualitativ hochwertige Material erlaubt nun hoffentlich auf viele Jahrzehnte hinaus den Klettergenuss.

Rostfreie Kettenstände statt alte Kronenbohrhaken 👌
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Scherenspitzen: SE-Kante (4c)

Werner Küng berichtet uns ein weiteres Update zu seinem SAC-Kletterführer Alpstein, konkret betroffen ist Seite 264 mit dem Gebiet Stoss – Scherenspitzen

Urs Odermatt und Florian Bosshard wollten eigentlich die in Vergessenheit geratene Ostroute sanieren. Die Felsqualität und die Linienführung liessen sie aber immer wieder in besseren Fels ausweichen, was somit eher zu einer Erstbegehung führte: Südostkante, 4c, 5 SL. Erstbegehung am 11.11.2022. (Das Hakenmaterial wurde von Ruedi Bergsport finanziert).

Aufgrund der eher geringen Schwierigkeiten dürfte diese Route, trotz des weiten Zustiegs, regelmässig begangen werden. Trotzdem ist es keine reine Plaisirtour. Gras und Bruch kommen vor, sie bietet aber auch sehr schöne Klettermeter mit einer unglaublichen Aussicht.

Hier gibt es das Topo! (Hinweis: Position und Anzahl der BH im Topo kann vom Ist-Zustand abweichen).

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Chäserrugg: Hakuna Matata

Die Route Hakuna Matata (11 SL, 7c) am Chäserrugg in den Churfirsten wurde in den Jahren 2002/2003 von Daniel Benz mit diversen Seilpartnern eingerichtet. 20 Jahre später hat der Erschliesser Daniel zusammen mit Thomas Wälti seine Route und ihre Sicherungspunkte überprüft. Dabei wurde wo nötig saniert, d.h. Haken ersetzt und/oder die Absicherung verbessert.

Im Zuge dieser Arbeiten gelang Daniel Benz in Begleitung von Lulu Deubzer auch die erste RP-Begehung der Route. Ein aktualisiertes Topo zur Route wird in der Neuauflage des SAC-Kletterführers Churfirsten von Thomas Wälti im Jahr 2023 erscheinen. Erwähnt sei an dieser Stelle noch, dass trotz einer sehr guten Grundabsicherung mit BH  Camalots der Grössen 0.3-1 empfohlen werden.

Toller Churfirstenkalk!
Thomas Wälti in spektakulärem Ambiente
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Silberplatten: Südwandroute (4a) saniert

Hampi Schoop hat mit Gästen die Südwandroute (5 SL, 4a) an den Silberplatten saniert und teilweise aus den schuttigen Rinnen in besseren Fels verlegt, wobei sich die Schwierigkeiten nicht verändert haben. Hampi wird im 2023 noch einige Putzarbeiten vornehmen.

Route und Gebiet sind im SAC-Kletterführer Alpstein von Werner Küng auf Seite 284 beschrieben. Ein aufdatiertes Topo gibt’s natürlich bei Eastbolt. Die Südwand ist die Route Nr. 2. (Hinweis: Position und Anzahl der BH im Topo kann vom Ist-Zustand abweichen!).

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Sanierungen an der Planggwand

An der Planggwand, einem Teilgebiet des Gonzen, wurden in den vergangenen Jahren alle gängigen Routen durch Thomas Wälti und Christian Schlegel saniert. Dabei wurde altes Material ersetzt, wo nötig die Absicherung verbessert und teils auch die Linienführung korrigiert. 

Das Gebiet wurde bisher vorwiegend von lokalen Kletterern besucht. Das liegt sicher daran, dass die letzte Publikation schon sehr lange zurückliegt und nur wenige Kenntnis von den Sanierungen hatten. Zweiteres ist hiermit erledigt. Für aktualisierte Topos verweisen wir auf die kommende Neuauflage des SAC-Kletterführers Churfirsten von Thomas Wälti, welche im Laufe des Jahres 2023 erscheinen wird.

Zuletzt noch der Grund, warum diese Meldung genau jetzt publiziert wird: bei Eastbolt war die Meldung eingetrudelt, dass es in der Route Silence ein Problem mit einer flachgedrückten und nicht mehr klippbaren Hakenlasche gab. Wie das Foto zeigt, konnte Daniel Benz die Sache beheben, in der Route kann also wieder sorgenlos angegriffen werden.

2022-10-29 13.09.42_WernerKüng_EchteEuphorie_FotoHansueliBaumann

Äscher Süd: News 1/2023

Werner Küng berichtet News von Sanierungen und Neutouren aus dem Klettergebiet Äscher Süd. Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf den Kletterführer Alpstein: Ausgabe 2022! Ein aufdatiertes Topo von diesem Sektor gibt’s hier!

Seite 195, Äscher Süd – Grosser Zahn, Route 23, Südwand:

Werner hat diese Route aus dem Jahre 1965, nach Absprache mit den Erstbegehern, saniert. (Nur die 2. SL, der brüchige Originaleinstieg ist absolut unlohnend). Neu befindet sich der Standplatz etwa 10 m unterhalb des Gipfels. Es ist somit möglich, mit einem 70 m Einfachseil vom Boden aus über Backnasli zum Umlenker zu gelangen. Wer zum Gipfel möchte, muss die letzten Meter, wie früher, ohne Sicherung klettern – ist aber leicht, zwei mittlere Cams können eingesetzt werden. Sie zählt mit Sicherheit zu den besten Längen im Bereich 6b am Äscher. Wobei diese Bewertung noch aus den 1980-er Jahren stammt! Ist also absolut nicht geschenkt…

Im Zuge dieser Sanierung hat Werner am Grossen Zahn noch zwei neue Routen kreiert.

  • Ena’s Hasi, 7a. Startet links von Backnasli und führt zum 1. Stand. Sehr feingriffig in fetzenscharfem Fels.
  • Unbefleckte Euphorie, 7a+, 30 m. Startet links von Ena’s Hasi und führt im oberen Teil neben der Südwand hoch. Sehr abwechslungsreich und eher ausdauernd mit technisch schwieriger Ausstiegspassage.

Seite 208, Äscher Süd – Füessler, Route 134, Heisser Stein:

Diese absolute Hammertour wurde von Werner mit Verbundhaken 1:1 saniert.

Sepp Ullmann in Grosser Zahn Südwand. Foto: Werner Küng
Climbing

Föhnmauer: Megusta saniert

Die Megusta (7 SL, 7a+, T. Wälti, U. Götz, Chr. Angst 2001) an der Föhmauer am Fläscherberg ist eine sehr schöne und oft begangene MSL-Route. Ihre Trümpfe sind die talnahe Lage, was einen kurzen Zugang und ganzjährige Begehbarkeit verspricht. Ebenso ist die Linie luftig und wartet über weite Strecken mit tollem Fels auf.

Allerdings waren die verzinkten Sicherungspunkte gehörig in die Jahre gekommen (siehe Foto). Daniel Benz hat im 2022 alle Haken durch rostfreies Material von Eastbolt ersetzt. Es handelt sich um eine 1:1-Sanierung dieser gut abgesicherten Route, daher sind auch die bisherigen Topos immer noch aktuell.

Je nach Umgebung überdauern die verzinkten Segmentanker eine kürzere oder längere Zeit. Hier an der Föhnmauer führen die Mikroorganismen auf der Felsoberfläche offenbar ziemlich rasch zur Korrosion. Alle diese Sicherungspunkte wurden durch rostfreies Material ersetzt. Das sollte nun viele Jahrzehnte halten. Rostfreie Anker, welche um die Jahrtausendwende im Gebiet gesetzt wurden, sehen heute jedenfalls noch taufrisch aus.
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Die Basspfeife spielt nur noch Moll

Micha Schölkopf hat uns mitgeteilt, dass es in der Route Basspfeife am Mittleren Eggstock bei Braunwald (siehe SAC-Kletterführer Glarnerland, S.122/123) einen Felssturz gegeben hat. Die Route war in den letzten Jahren von Samuel Leuzinger saniert worden. Leider liegt die Absicherung nun in Form von diversen Blöcken am Wandfuss. Sprich, die Route dürfte leider nicht mehr begehbar sein – schade!

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Sanierungen & Neutouren im St. Jöri

Im St. Jöri hat sich in den letzten Jahren einiges getan. Im Hauptsektor wurden inzwischen fast alle Routen durch das Team von YOYO mit Klebehaken saniert, ebenso sind am linken Rand viele einfachere Neutouren hinzugekommen. Darüber hinaus findet man bei YOYO auch ein aktuelles Topo. Daniel Gerardi hat uns darüber hinaus berichtet, dass er mit Eastbolt-Material den Stand von SauMässigSchwer saniert hat.

Im linken Sektor, der Golrinawand, gab es lange Zeit nur wenige, in Vergessenheit geratene Routen. In den letzten Jahren hat sich aber viel getan. Daniel Gerardi, Dietmar Heidl und Kollegen haben hier 20 Neutouren erschlossen und 3 ältere Routen saniert. Informationen dazu findet man bei TheCrag.

Ein wichtiger Hinweis zum Schluss: bitte beachtet alle Verhaltensinfos bezüglich dem Parkieren und dem Zugang. In den Topos und auf den verlinkten Websites sind diese aufzufinden. Bitte verhaltet euch stets vorbildlich, damit wir dieses wertvolle Klettergebiet auch in Zukunft nutzen können.

Herzlichen Dank allen Beteiligten für ihren Einsatz!

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Plattenwand News 2022

Daniel Gerardi hat uns Neuigkeiten von der Plattenwand berichtet. Zusammen mit Alessandra Kiss hat er bei den Routen Check-In, Wildsau, Falkenbraut, Plan B und Ottimazione die Standplätze mit Material von Eastbolt saniert. Kleine Verbesserungen bei den Zwischensicherungen gab es in den Routen Trico Traco und Falkenbraut.  Herzlichen Dank Daniel und Alexandra für euren Einsatz!

Eine weitere «Neuigkeit» vom Anfang der Saison 2022 betrifft die Neutour Galoppverbot im Sektor Manfred von Marcel Dettling. Er hat die technisch sehr anforderungsreiche Route vorsichtig mit 7c+ bewertet. Soweit bekannt, hat es bisher trotz diversen Versuchen keine Wiederholung gegeben. Möglicherweise sind die Schwierigkeiten auch höher einzustufen. Nachtrag vom 16.12.2022: mit Christian hat sich auf diese Zeilen hin ein Wiederholer vom Galoppverbot gemeldet. Er meint, die Route könne durchaus eine 8a sein.