Die Rosskirchä (bisherige bzw. alternative Schreibweise Roskirche) ist ein 90m hoher, freistehender Felsturm, der sich in den Churfirsten im Bereich vom Valsloch, bzw. der SW-Flanke vom Chäserrugg befindet. Die Struktur wurde schon 1941 durch einheimische Kletterer erstbestiegen. Im Lauf der Jahrzehnte kamen einige Neutouren hinzu, ebenso wurde einige der klassischen Möglichkeiten sanft saniert. Grössere Veränderungen hat es im Jahr 2024 gegeben, wo es Neutouren und Sanierungen gab.
Nordroute (5 SL, 6b): dieser Klassiker von 1954 wurde schon 1995 sanft saniert. Wegen losen Blöcken war die zweite Seillänge heikel geworden. Daniel Benz hat diese Passage nun mit einer neuen, in der Querung etwas tieferen Routenführung saniert. Dabei wurden zusätzliche Bohrhaken gesetzt, für Details siehe Topo.
Hauch der Vergänglichkeit (3 SL, 8b+): diese Neutour aus dem Jahr 2024 stammt von Daniel Benz und wurde am 10.8.2024 von ihm Rotpunkt geklettert. Damit markiert sie zur Zeit die schwierigste Seillänge im Gebiet der Churfirsten. Weitere Details dazu im Topo. Visuelle Eindrücke zu dieser Route erhält man im Video, welches Daniel editiert hat.
Wildfang (3 SL, 7a+): auch hierbei handelt es sich um eine Neutour aus dem Jahr 2024, welche durch Dominic Eggenberger mit Hilfe von Daniel Benz eingerichtet wurde. Sie wurde von Dominic am 21.8.2024 Rotpunkt geklettert. Weitere Details sind auch hier dem Topo zu entnehmen, ebenso ist die Erschliessung dieser Route Teil vom oben bereits verlinkten Video von Daniel.
Nordostkante Müller/Wetli (2 SL, 6b+): diese Variante fristete bisher ein Schattendasein und wurde gemeinhin als abgebrochenes Projekt taxiert. Im Zuge der Aktivitäten im 2024 zeigte sich dann, dass die Route tatsächlich komplett bis zum Gipfel begangen war. Daniel Benz hat sie komplettiert, mit einem Einstieg über die erste Seillänge der Nordroute ergibt sich so eine interessante Kombination im Bereich 6b.
Massnahmenpaket (3 SL, 7a+): diese Neutour wurde durch Daniel Benz und Marcel Dettling gemeinsam eingerichtet und am 4.9.2024 in einem Team-Rotpunkt befreit. Sie verläuft auf einer eigenständigen Linie zwischen der klassischen Westroute und der Südwestroute. Für weitere Details, siehe Topo. Ebenfalls zu erwähnen ist der Erlebnisbericht mit ausführlicher Beschreibung und Fotos auf dem Blog von Marcel.
Sinnfrage (3 SL, 7a): die zur Zeit letzte Neutour an der Rosskirchä wurde von Daniel Benz eingerichtet und wählt eine Linie in der rechten Nordwand. Die erste freie Begehung erfolgte in einem Team-Rotpunkt mit Marcel Dettling am 4.9.2024. Auch hier gilt: für weitere Details siehe Topo, zudem gibt es ach hier einen ausführlichen Blog von Marcel mit Beschreibung und Fotos.
Tradvariante zur Westroute (1 SL, 7b): hierbei handelt es sich um einen Riss durch einen dachartigen Überhang, welcher den Kamin der Westroute rechts begrenzt. Daniel Benz hat diesen am 4.9.2024 mit mobiler Absicherung geklettert und gleich im Onsight-Stil erstbegangen. Für weitere Details, siehe Topo.
Somit bleibt nur noch, den Besuchern an der Rosskirchä viel Spass zu wünschen. Es sind nun in allen Schwierigkeitsgraden gut abgesicherte Herausforderungen zu finden. Mit geschickter Planung lässt es sich wahlweise an der Sonne oder auch im Schatten klettern, somit ist der Turm auch für warme Sommertage eine gute Option.