Trotz starkem Föhnwind haben Daniel Benz und Dominic Eggenberger am 22. Februar 2025 im Sektor Planggwand am Gonzen die Extrem-Plattenkletterei Mango Tango (7a) saniert. Die bisher vorhandenen Sicherungspunkte wurden dabei 1:1 mit rostfreiem Material von Eastbolt ersetzt. Somit ist das bisherige Topo weiterhin gültig. Während der Gemütlichkeitsfaktor ob dem Wind etwas litt, so sorgte dieser für umso besseren Grip, was bei dieser Art der Kletterei ein entscheidender Faktor sein kann. Der Grad von 7a «stimme vermutlich», sei aber nicht im Kontext von griffiger Wandkletterei zu interpretieren, meinte Daniel nach der erfolgreichen Begehung von seinem Sanierungswerk.
Verzinkte Segmentanker und rostfreie Laschen sind wegen der galvanischen Korrosion eine ungünstige Kombination.
Diese Sanduhr dient weiterhin als Sicherungspunkt.
Fynn Renner hat im Herbst 2024 im Sektor Frospfeiler an der Schafbergwand die beiden Klassiker Luftschloss (3 SL, 7a) und Kein Wasser kein Mond (4 SL, 7c) mit Klebehaken von Eastbolt ausgerüstet. Die bisher steckenden Haken wurden 1:1 ersetzt, deshalb gelten die publizierten Topos nach wie vor. Folgenden Text hat uns Fynn zu dieser Sanierung zukommen lassen:
Nach zwei Tagen Arbeit strahlen nun die neuen Klebehaken in den Schafberg Klassikern gehobener Schwierigkeit: das Luftschloss und kein Wasser kein Mond haben haben ihre Kleider gewechselt. Die bestehenden Mammut Longlife machten ihrem Namen leider teilweise keine Ehre mehr und ließen sich erstaunlich leicht entfernen. Andere saßen wiederum bombenfest – ein wenig wie Glücksspiel. Die Hakenanzahl und ihre Positionen sind (bis auf kleine Abweichungen wegen schlechter Felsqualität) gleich geblieben. Zudem sind nun alle Standplätze mit Ketten zum reibungslosen Abseilen ausgerüstet. (Rotpunkt)aspirant*innen sind nun wieder sicher unterwegs!
In seinem Heimgebiet der Sunnegg am Fläscherberg hat Fredy Tischhauser am 30. Oktober 2024 eine neue Klettergartenroute mit dem Namen Föhreturm (5b+) eingerichtet. Sie ist rund 20m lang und mit 7 Verbundhaken bestens abgesichert.
Am 6. Juni 2024 haben Fabian Guntli und Werner Küng die Route Alpsteinhammer (4 SL, 6c+) an der Schafbergwand mit Material von Eastbolt 1:1 saniert. Das heisst, es wurden nach Absprache mit den Erstbegehern nur sämtliche alten Bohrhaken durch neue ersetzt! Zudem wurde der zweite Standplatz aufgehoben.
Wetterbedingt konnten die beiden erst am 24. Oktober 2024 sämtliche alten Bohrhaken entfernen, die Route von oben bis unten putzen und noch einige Risse zur mobilen Absicherung freilegen! Somit bleibt der ursprüngliche Charakter der Route beibehalten. Eine Begehung verlangt nach wie vor viel Eigeninitiative im Anbringen von mobilen Sicherungsmitteln und ist nur Leuten mit Erfahrung und Können in solchem Gelände anzuraten.
Das bisherige Topo stimmt somit noch mehr oder weniger. Die neuste, aufdatierte Version erscheint im aktualisierten Nachdruck zur vierten Auflage des Kletterführers Alpstein (Werner Küng, 2022), welcher ab ca. Mitte/Ende März 2025 erhältlich sein wird.
Die alten, dünnen Bohrhaken liessen sich sehr leicht mit dem Hammer abschlagen.
Wo mobil gesichert werden kann, stecken auch nach der Sanierung keine Bohrhaken.
Fynn Renner hat im Februar 2025 im Eisklettergarten von Campsut diverse marode Standplätze mit frischem Material von Eastbolt ersetzt. Folgenden treffenden Text hat er dazu geschrieben:
Unglaublich, was teilweise da an rostigem Altmetall rege benutzt wurde. Getreu dem Motto: «wenn die Haken schlecht sind mach ein dickes Bündel Reepschnüre die Sache sicher besser» waren ein paar Standplatze in viel weiches Schlingenmaterial eingebettet.
Wenn man was dazu hängt, so möge man doch bitte auch den alten Müll wieder mitnehmen, die Umwelt dankt. Maillon Rapide aus verzinktem Stahl sind leider nicht nur rapide aufgehängt, sondern auch rapide verrostet und dann gar nicht rapide aufzubekommen. Ein Schnapper ist die bessere Lösung – vielen Dank!
Maroder Standplatz aus verzinkter Ware (links), frisch saniert (rechts).
Im Herbst 2024 hat Fynn Renner mit der Route Scheuklappenlos (3 SL, 6a) eine neue Möglichkeit im Sektor Frospfeiler an der Schafbergwand gefunden. Wie immer bei Neutouren wurde die Route mit privat finanziertem Material erschlossen. Folgende Beschreibung hat uns Fynn geliefert:
Im Zuge der Sanierungen im Sektor Frospfeiler fiel mir immer wieder eine Riss- und Verschneidungslinie links vom Westriss auf. Sie zieht in drei schönen Längen hoch bis an den ersten Stand der Schafbergkante und ist damit eine ideale Verlängerung dieser Route. Für Einsteigende in das Tradklettern bietet sie eine ideale Möglichkeit, das Legen von Friends und Keilen zu üben. Alle zusätzlichen Sicherungen lassen sich einfach anbringen und die Placements sind offensichtlich.
Der Einstieg befindet sich links vom Westriss im Kamin. Die ersten Bohrhaken sind gut sichtbar, die Route folgt immer der Verschneidung. L1, 5c, 30m; L2, 5c+, 30m; L3, 6a, 45m. Vom Routenende kann man entweder über den Westriss abseilen oder direkt vom letzten Stand über die Schafbergkante weiterklettern. Ein Topo erscheint im aktualisierten Nachdruck zur vierten Auflage des Kletterführers Alpstein (Werner Küng, 2022), welcher ab ca. Mitte/Ende März 2025 erhältlich sein wird.
Am 27. Oktober 2024 haben Marcel Dettling und Guido Arnold ihre Neutour Donnerwetter (7 SL, 6b) in der Brisi Westwand vollendet. Sie beginnt am selben Ort im Sattel über dem Tunnelschacht wie Luky & Sina (welche im Sommer 2024 saniert wurde, siehe Bericht) und führt bis auf die Gipfelwiese.
Es handelt sich um eine Genusstour auf gehobenem Niveau, welche durchgehend auf Stufe Plaisir gut+ mit rostfreien Bohrhaken abgesichert ist. Wie immer bei Neutouren wurden diese privat finanziert. Die Route hat vor dem Wintereinbruch bereits einige Wiederholungen erfahren. Das Topo ist hier verlinkt, einen vollständigen Bericht mit ausführlichen Informationen findet man auf dem Blog von Marcel Dettling.
Steile Kletterei im schönen Fels der Brisi-Westwand.
Marcel Dettling bei der Erstbegehung der zweiten Seillänge (6a+).
Am 14. August 2024 haben Mario und Ronny Lenherr die Route Bärengraben (3 SL, 6b+) in der NE-Wand des ersten Kreuzbergs mit Material von Eastbolt saniert. Wie mit dem Erschliesser abgemacht, wurden die vorhandenen Bohrhaken 1:1 ersetzt und die Normalhaken nachgeschlagen. Es wird empfohlen, über die Route Hans im Glück und nicht vom Ostgrat her zuzusteigen (siehe Topo). Auf diesem Einstieg wurde ein zusätzlicher Bohrhaken gesetzt.
Hinweis: auch nach der Sanierung handelt es sich um eine sehr anspruchsvolle Abenteuerroute, welche über weite Strecken selbst abgesichert werden muss. Dazu ist ein umfangsreiches Set an mobilem Material nötig, insbesondere werden auch Camalots der Grösse 5 und 6 empfohlen. Die Bewertungen wurden leicht auf 5c+, 6b+, 6b angepasst. Sie verstehen sich aber für Leute, welche mit überhängender, selbst abzusichernder Kletterei an breiten Rissen Erfahrung haben.
Breite Risse mit steiler Kletterei charakterisieren die Route Bärengraben.
Am 8. November 2024 haben Lukas Hinterberger und Werner Küng im Sektor Füessler am Äscher die Route Köbis Gedächtnistour (4 SL, 6c) saniert. Diese alte und etwas in Vergessenheit geratene Route wurde überall wo nötig mit soliden, rostfreien Bohrhaken von Eastbolt ausgerüstet und geputzt. Nach Absprache mit dem Erstbegeher wurde ein anspruchsvoller Charakter beibehalten. Das alte Material wurde bis auf wenige Schlaghaken komplett entfernt. Für eine Begehung muss man Cams 0.4-3 mitnehmen. Die Bewertungen für die vier Seillängen lauten: 6b+, 6c, 6b, 6b+. Für ein Fototopo siehe unten, das aufdatierte schematische Topo erscheint in einem aktualisierten Nachdruck zur vierten Auflage des Kletterführers Alpstein (Werner Küng, 2022), welcher ab ca. Mitte/Ende März 2025 erhältlich sein wird.
Fototopo der Route Köbis Gedächtnistour im Sektor Füessler am Äscher
Das entfernte Material aus Köbis Gedächtnistour: auffällig vor allem die sehr kurzen Bohrhaken.