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Schafbergwand: Renaturierung Westriss

Beim Westriss im Sektor Frospfeiler der Schafbergwand handelt es sich um eine Trad-Route, welcher vor langer Zeit vom Schweizer Kletterpionier Hans Howald eröffnet wurde. Obwohl in den Kletterführern klar als cleane, gut mit mobilem Material abzusichernde Linie ausgewiesen, wurden im Lauf der Jahre durch Unbekannte immer mehr Bohrhaken gesetzt. Das Einverständnis des Erschliessers wurde dabei nie eingeholt.

Der lokale Bergführer und Experte Lukas Dürr ergriff die Initiative für eine Renaturierung der Route. Diese geschah nicht einfach in einer Wildwestaktion über Nacht. Lukas kontaktierte Eastbolt für die Koordination des Vorgehens. Von Eastbolt wurde der Kontakt mit dem Erschliesser Hans Howald gesucht, welcher eine Renaturierung ebenfalls begrüsste und wie bereits beschrieben die gesetzten Bohrhaken nie guthiess.

Weitere Exponenten der lokalen Kletterszene sowie der Rettungskolonne und der Kletterführerautor stimmten mit dem Rückbau überein. Somit gab der Vorstand von Eastbolt grünes Licht für die Ausführung der Arbeiten. Die Entfernung von Bohrhaken wird sicherlich eher ein Ausnahmefall bleiben, ist hier allerdings bei den vorliegenden Fakten und der Tatsache, dass es sich um eine mit mobilen Mitteln gut absicherbare und gefahrlos machbare Route handelt, gerechtfertigt.

Ausgeführt wurde die Arbeit schliesslich im Oktober 2024 vom Bergführer Fynn Renner. Er hat uns die folgenden Zeilen übermittelt: die cleane Risslinie nötigt nun wieder zur Eigeninitiative. Fast alle über die Jahre hinzugekommenen Zwischenhaken (es waren 14 Stück!) wurden entfernt, nur einer in der ersten Länge wurde belassen. Zudem sind die Stände 1, 3 und 4 nun mit Ketten von Eastbolt zum Abseilen ausgerüstet. Mit zwei Sätzen Cams von 0.2 bis 4 und einem Satz Keilen lässt sich die Linie gut absichern. Logisch, dass die nötige Erfahrung im Umgang mit mobilen Sicherungsmaterial mitgebracht werden muss.

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Aufräumaktion am Westriss der Schafbergwand
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Neutouren auf der Galerie

Jonas Spillmann berichtet uns von zwei neuen Routen, welcher er (mit privat finanziertem Material) dieses Jahr auf der Galerie erschlossen hat. Dies ist einerseits Caffe Latte (5c+), die sich links der ersten Seillänge von Tiramisu (6a+) im Sektor Gorubi befindet. Kürzlich hat er dann mit Nawalny (6b+) eine Verlängerung zur ersten Seillänge von Kurzprogramm (6a) erschlossen. Diese Linie befindet sich ganz rechts im Hauptsektor auf der Galerie, unmittelbar vor den Steinschlagnetzen. Besten Dank Jonas für die News!

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Zuestoll: Tippel Tappel (6a+) saniert

Am 31.8.2024 haben Fredy Tischhauser und Eugen Huber die Route Tippel Tappel (8 SL, 6a+) am Zuestoll in den Churfirsten mit Material von Eastbolt umfassend saniert. Im Vergleich zum Urzustand wurden zusätzliche Bohrhaken gesetzt. Die Route entspricht nun mehr der Beschreibung von Thomas Wälti im Kletterführer St. Galler Oberland: «Lohnende Tour durch den westlichen Teil der Südwand. Obwohl die leichteste Route in reiner Freikletterei durch die Wand, wird sie eher selten wiederholt. Gute Absicherung mit Mammut Longlife-Bohrhaken. Zusätzlich selber absichern nötig. Mittlere Friends, Klemmkeile». 

Damit sind die in Internetberichten beschriebenen Schwachpunkte der Route behoben. Diese lauteten darauf, dass die Absicherung ausser an den Schlüsselstellen sehr spärlich sei und es in diversen Quergängen die Gefahr von grossen Pendelstürzen gab. Dies ist nun also kein Problem mehr. Zu erwähnen ist aber, dass bei gut mobil absicherbaren Stellen nach wie vor keine Bolts stecken. Die Mitnahme von Keilen und mittleren Friends ist nach wie vor empfohlen. Das aufdatierte Topo der Route gibt’s hier als PDF.

Ob Tippel Tappel wirklich die leichteste Route in der Zuestoll-Südwand ist und nicht doch die Alte Süd – darüber lässt sich laut Fredy und Eugen streiten. Mit dem schweren Sanierungsmaterial seien jedenfalls volle Batterien nicht nur für die Bohrmaschine unabdingbar gewesen. Vielen herzlichen Dank für euren unermüdlichen Einsatz!

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Galerie: Sepultura (7b) saniert

Am 3.10.2024 haben Basti Raab und Marcel Dettling für Eastbolt die schon lange fällige Sanierung der Route Sepultura (7b) im Galerie Waldsektor ausgeführt. Mehrere der steckenden Mammut-Longlife drehten sich und machten keinen sicheren Eindruck mehr. Auch die Umlenkung erweckte starken Argwohn.

Bei der Sanierung wurden sämtliche Zwischenhaken 1:1 ersetzt, ein neuer Stand eingerichtet, die alten Bolts möglichst felsschonend entfernt und deren Bohrlöcher mit Mörtel gepatcht. Der Stand und auch die Edelstahlkette für die zwingend notwendige Fixexe stammen von Eastbolt. Die bombensoliden 12x150mm Zwischenhaken hat hingegen Basti gesponsort. Vielen herzlichen Dank dafür und natürlich auch für den Arbeitseinsatz.

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Aus alt mach neu!
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Die alte Schlinge wird im Eastbolt-Labor auf Festigkeit geprüft werden.
Neuer Standplatz mit fixem Umlenkkarabiner. Bitte beim Arbeiten an der Route eigenes Material zum Ablassen verwenden.
Nicht mehr safe, aber gar nicht so einfach zu entfernen.
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Der Flexitarier bei der Arbeit.
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Klettergarten Windegg gesperrt

Schlechte Nachrichten übermittelt uns Robert Kälin vom Klettergarten Windegg bei Ziegelbrücke, der im SAC-Führer St. Galler Oberland auf den Seiten 26/27 publiziert ist.  Nach Querelen mit Jägerschaft und Gemeinde konnte keine Einigung gefunden werden, welche das Klettern auch in Zukunft erlaubt. Das Gebiet soll ab sofort nicht mehr besucht werden. Die Routen werden demnächst rückgebaut.