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Marcel Dettling berichtet uns von diversen Unterhaltsarbeiten, die er im Waldsektor der Galerie vorgenommen hat. Zuerst zur fix installierten Hardware. Die Route Rockstar (7c+) wurde mit rostfreien Segmentankern von Eastbolt saniert. Zuvor steckten dort Mammut-Longlife-BH, welche teilweise «lotterten», wo die Lasche drehte (siehe Video) und in welche viele Kletterer kein Vertrauen mehr hatten. 

Die Route Rockstar war mit fixen Expressschlingen mit Alu-Karabinern ausgestattet. An jenen Stellen, wo das Seil stark umgelenkt wurde, waren die Karabiner teils messerscharf eingeschliffen (siehe Foto). Achtung, dies kann zu Beschädigungen des Seils führen, im Extremfall gar zum Seilriss (vgl. der tödliche Unfall in Magletsch 2012). Marcel hat alle Karabiner inspiziert, die gefährlichsten Exemplare entfernt und mit privat finanzierten Stahlkarabinern ersetzt. Trotzdem: fixe Exen bilden eine Gefahrenquelle und sollten vor dem Einhängen IMMER kritisch geprüft werden!

Gleich nebenan in der Route May Ling (8a+) wurde ebenfalls eine bedenkliche fixe Exe aufgefunden (siehe Foto). Das alte Textil lässt hier schon im Voraus die Warnlampen angehen. Noch viel gefährlicher ist aber die auch hier scharf geschliffene Kante des Karabiners. Diese Fixexe wurde als unnötig beurteilt und entfernt.

Weiter war am Irniger-Stand der Route Tac Isaac (6b) nur ein ungeprüftes Baumarkt-Maillon von fragwürdiger Haltekraft zum Umlenken montiert – dies ohne jegliche Redundanz. Auch diese Gefahrenquelle wurde von Marcel eliminiert, nun kann an einem rostfreien Austrialpin-Karabiner (zur Verfügung gestellt von Eastbolt) umgelenkt werden.

Nach der von uns schon berichteten Sanierung der Route Aischans Weg hat sich Daniel Benz im Sommer 2023 auch noch dem Füürsetzer an der Gonzenwand gewidmet. Nach Absprache mit dem Erschliesser Thomas Wälti hat er die bisherigen Bohrhaken (teils in sehr schlechtem Zustand, siehe Foto) und teilweise auch die Normalhaken (in noch schlechterem Zustand, siehe Video) mit rostfreiem Material von Eastbolt ersetzt. Ein Topo zur Route findet man im Kletterführer St. Galler Oberland von Thomas Wälti, Ausgabe 2023.

Im Rätikon hat sich etwas getan: Vital Eggenberger hat Mitte August 2023 mit Hilfe von Stefan Furger und Fredy Tischhauser seine eigene Route Schattenspiel (3 SL, 6a) am Schijenzahn mit Material von Eastbolt umfassend saniert. Sie verläuft mehr oder weniger direkt entlang der rechten Begrenzungskante des Zahns im Foto. Die Absicherung der sehr schönen Kletterei ist nun als gut zu bezeichnen, zusätzliches Sicherungsmaterial ist nicht zwingend nötig. Ein Topo wird in der Neuauflage vom Panico-Führer Rätikon Süd erscheinen.

Vom Annagrethli, dem neckischen Felsturm im Gonzenmassiv, gibt es diverse Neuigkeiten von Sanierungen und Erstbegehungen zu vermelden. Daniel Benz hat in der bereits älteren, aber sehr lohnenden und spektakulären Chumbawamba (siehe Fotos!) an zwei Standplätzen solide und bequeme Kettenstände montiert.

Weiter gibt’s am Annagrethli auch drei Neutouren (wie immer mit privat finanziertem Material), die auf das Konto von Daniel Benz mit unterschiedlichen Seilpartnern gehen. Dreikant (3 SL, 7a+) mit Beni Jüstrich, Männer, Mut, Herz, Blut (3 SL, 7b+) mit Fabian Guntli und schliesslich Gretchenfrage (2 SL, 6b+) mit Marcel Dettling. Topos zum Annagrethli und zu den ersten beiden hier erwähnten Neutouren finden sich im Kletterführer St. Galler Oberland von Thomas Wälti, Ausgabe 2023. Für die Gretchenfrage verweisen wir an dieser Stelle auf den Blog von Marcel Dettling, der wie immer ausführlich in Text und Bild berichtet und ein Topo dieser im Kletterführer noch nicht verzeichneten Routen bereithält.

Renzo Ghisla hat im Sommer 2023 für Eastbolt auf der Ebenalp im Sektor Zisler/Äscher diverse Standplätze mit neuem Material ausgerüstet. Vielen Dank Renzo für deinen Einsatz und dein Mitdenken, um die Umlenker für das Klettervolk möglichst praktisch herzurichten.

Die trotz den relativ moderaten Bewertungen sehr anspruchsvolle Route Aischans Weg im oberen Teil der Gonzenwand war nach einem Felsausbruch von ca. 10-20 Quadratmeter Fläche schon seit einiger Zeit nicht mehr begehbar, da einerseits ein Abseilstand mit den Felsmassen den Weg in die Tiefe angetreten hatte und andererseits der hochsteckende, erste Zwischenhaken nach dieser Stelle im neuerdings glatten und staubigen Fels kaum mehr erreichbar war. Ebenso war das verzinkte Hakenmaterial vielerorts von der Korrosion angegriffen. Durch die oft grossen Hakenabstände hätte das Versagen einer Zwischensicherung ernsthafte Konsequenzen nach sich ziehen können.

Daniel Benz hat im Sommer 2023 in Aischans Weg nun alle Zwischenhaken und Standplätze mit neuem Material von Eastbolt ersetzt. An der  Ausbruchsstelle hat er eine neue Linie mit 2 zusätzlichen Zwischenhaken gelegt. Die Stelle bleibt bei vergleichbaren Schwierigkeiten wie orginal kletterbar.

Ein aktuelles Topo zur Route findet man im Kletterführer St. Galler Oberland von Thomas Wälti, Ausgabe 2023.

Jan Copes, Raphael Fischer und Robert Kälin haben in den Jahren 2022 und 2023 die Einbahnstrasse (8 SL, 7a) am Hinter Glatten für Eastbolt saniert. Dies war dringend nötig, die Route war im 1986 eingerichtet worden und die alten Kronenbohrhaken waren nicht mehr zuverlässig.

Mit dem Einverständnis des Erschliessers Jürg Zemp wurden in (den bisher stark seilzugträchtigen) L2 und L4 Verbesserungen an der Linie vorgenommen. Auch für die splittrige A0-Stelle kurz vor Routenende in L8 wurde eine bessere Lösung gefunden.

Die bisherigen (eher grob gehaltenen) Topos sind nach wie vor gültig, bzw. dank der guten Absicherung ausreichend. Ein aktualisiertes Detailtopo steht uns zur Zeit leider nicht zur Verfügung. Weitere Informationen zu Route und Gebiet finden sich im SAC-Kletterführer Glarnerland oder im Schweiz Extrem Ost von Filidor.